Regrowing Salat

Regrowing: Gemüse und Salat aus Resten nachwachsen lassen

Schon mal daran gedacht, dass der Abfall von heute das Gemüse von morgen sein könnte? In der Küche landen oft Gemüsereste, die eigentlich viel zu schade für den Müll sind. Mit ein bisschen Geduld und einem Schuss Neugier kannst du aus diesen Überbleibseln etwas Neues wachsen lassen. Regrowing nennt sich diese einfache Methode, die nicht nur Spaß macht, sondern auch dabei hilft, Abfall zu reduzieren. Egal ob auf der Fensterbank oder im Garten – ein Versuch lohnt sich!

Was ist Regrowing und was braucht man dafür?

Regrowing bedeutet, Gemüse und Kräuter aus Küchenresten wieder zum Wachsen zu bringen. Es ist überraschend einfach und funktioniert schon mit wenigen Dingen, die du vermutlich ohnehin zu Hause hast. Statt die letzten Reste von Salatstrünken, Lauch oder Kartoffeln wegzuwerfen, nutzt du sie, um neues Leben daraus zu ziehen.

Alles, was du brauchst, ist ein wenig Wasser, ein paar kleine Behälter und einen hellen Platz, vorzugsweise auf einer Fensterbank. Manche Pflanzen lassen sich dauerhaft in Wasser halten, andere gedeihen besser, wenn du sie nach dem ersten Wachstum in Erde umsetzt. Entscheidend ist nur, dass du den Pflanzen etwas Aufmerksamkeit und die richtigen Bedingungen bietest – der Rest passiert fast von allein.

Regrowing von Salat, Kohl und Blattgemüse

Diese Salate und Blattgemüse wachsen nach

Viele Sorten von Salat und Blattgemüse lassen sich mit wenig Aufwand nachziehen. Dazu gehören:

  • Kopfsalat
  • Romanasalat
  • Eisbergsalat
  • Pak Choi
  • Chinakohl
  • Mangold
  • Spinat

Anleitung zum Regrowing von Salat und Blattgemüse

Um Salat oder Blattgemüse nachzuziehen, schneidest du zunächst den unteren Strunk oder die Basis ab – etwa zwei bis drei Zentimeter genügen. Dieser Abschnitt kommt in eine kleine Schale mit ausreichend Wasser, sodass der Strunk etwa zur Hälfte bedeckt ist. Stelle die Schale an einen hellen Ort, zum Beispiel auf die Fensterbank, aber vermeide direkte, intensive Sonneneinstrahlung.

Innerhalb weniger Tage wirst du sehen, wie kleine Blätter und Wurzeln zu sprießen beginnen. Wichtig ist, das Wasser regelmäßig zu wechseln, damit keine Fäulnis entsteht. Sobald die Wurzeln kräftig genug sind und die Blätter eine gewisse Größe erreicht haben, kannst du den Strunk in lockere, nährstoffreiche Erde umsetzen. So gibt es mehr Raum für weiteres Wachstum und du kannst nach ein paar Wochen die ersten frischen Blätter ernten.

Tipp: Besonders Pak Choi und Chinakohl entwickeln sich schnell und bringen einen ordentlichen Ertrag, wenn sie gut gepflegt werden.

Chinakohl wächst besonders schnell nach
Chinakohl wächst besonders schnell nachw

Regrow von weiteren Gemüsesorten

Nicht nur Salat und Blattgemüse lassen sich aus Küchenresten nachziehen – auch viele andere Gemüsesorten wachsen überraschend einfach nach. Hier erfährst du, wie du mit ein paar Handgriffen dein eigenes Gemüse wieder zum Leben erweckst.

Frühlingszwiebeln oder Lauch

Frühlingszwiebeln sind perfekt für den Einstieg ins Regrowing. Schneide einfach die weißen Enden mit den Wurzeln ab und stelle sie in ein Glas mit so viel Wasser, dass nur die Wurzeln bedeckt sind. Nach wenigen Tagen sprießen neue grüne Triebe, die du ernten kannst. Für langfristigen Erfolg kannst du die Pflanzen in Erde setzen, wo sie weiter wachsen und mehrfach geerntet werden können.

Knoblauch (Ernte von Schnittknoblauch)

Knoblauchzehen, die anfangen zu keimen, sind ideal für Regrowing. Setze sie mit der Spitze nach oben in ein Glas mit wenig Wasser – gerade so, dass die Unterseite Kontakt hat. Nach ein bis zwei Wochen treiben grüne Halme aus, die du wie Schnittlauch ernten und in der Küche verwenden kannst. Dieser Schnittknoblauch hat einen milden, würzigen Geschmack und ist eine schnelle Alternative, wenn dir Knoblauchzehen ausgehen.

Karottengrün

Das Grün von Karotten ist ein oft übersehenes Highlight. Schneide etwa zwei bis drei Zentimeter vom oberen Teil der Karotte ab und stelle den Abschnitt in eine flache Schale mit Wasser. Nach einigen Tagen beginnt neues Grün zu wachsen, das du ernten und für Pestos, Salate oder als Garnitur verwenden kannst. Achte darauf, das Wasser regelmäßig zu wechseln.

Fenchelgrün

Ähnlich wie bei Karotten funktioniert das Regrowing auch mit Fenchel. Schneide die Basis des Fenchels ab und stelle sie in eine Schale mit Wasser. An einem hellen Platz sprießen nach kurzer Zeit frische grüne Triebe, die sich hervorragend als Würzkraut eignen. Für eine langfristige Ernte kannst du die Pflanze in einen Blumentopf mit Erde umsetzen.

Mit diesen einfachen Techniken holst du aus deinen Gemüseresten das Maximum heraus und zauberst frische Zutaten für die Küche direkt aus dem, was sonst oft im Müll landen würde.

Regrow von Gemüse, das länger zum Wachsen braucht

Manche Gemüsesorten brauchen mehr Zeit und Geduld, um nachzuwachsen, belohnen dich aber mit einer reicheren Ernte. Mit ein wenig Aufwand kannst du auch Knollen und Wurzeln aus Küchenresten wieder zum Leben erwecken.

Knoblauch (Ernte von Knollen)

Knoblauchknollen wachsen aus einzelnen Zehen nach. Stecke eine Knoblauchzehe mit der Spitze nach oben in einen Topf mit lockerer, gut durchlässiger Erde. Stelle den Topf an einen sonnigen Platz und gieße sparsam, damit die Erde leicht feucht, aber nicht nass bleibt. Nach einigen Monaten beginnt die Pflanze zu welken – ein Zeichen, dass die Knollen geerntet werden können. Grabe die Erde vorsichtig aus und hole die frischen Knollen heraus. Sie lassen sich sofort verwenden oder weiter trocknen.

Kartoffeln

Sobald Kartoffeln keimen, sind sie perfekt für Regrowing geeignet. Schneide größere Kartoffeln in Stücke, sodass jedes Stück mindestens ein bis zwei „Augen“ hat. Lass die Schnittflächen über Nacht antrocknen, bevor du sie in einen Topf oder direkt in den Garten pflanzt. Setze sie etwa 10 cm tief in die Erde, mit den Augen nach oben, und bedecke sie locker mit Erde. Halte den Boden feucht, aber nicht zu nass. Nach einigen Wochen beginnen die Pflanzen zu wachsen. Wenn die Blätter verwelken, kannst du die Kartoffeln ausgraben und ernten.

Süßkartoffeln

Für Süßkartoffeln eignet sich ein anderer Ansatz. Stecke eine halbe Süßkartoffel in ein Glas Wasser, sodass die Unterseite eingetaucht ist, und fixiere sie mit Zahnstochern am Rand. Nach einigen Wochen bilden sich Wurzeln und Sprossen (sogenannte „Slips“). Wenn die Sprossen etwa 15 cm lang sind, kannst du sie vorsichtig von der Knolle abbrechen und in Wasser oder direkt in Erde pflanzen. Gib den Pflanzen viel Licht und Geduld – die Süßkartoffeln reifen in etwa vier bis sechs Monaten.

Ingwer

Ingwer wächst aus seinen Rhizomen nach. Wähle ein Stück Ingwer mit mehreren „Knubbeln“ oder Knospen aus und setze es flach in einen Topf mit gut durchlässiger Erde. Achte darauf, dass die Knospen nach oben zeigen und leicht mit Erde bedeckt sind. Halte die Erde feucht und stelle den Topf an einen warmen, hellen Platz. Nach einigen Wochen sprießen grüne Triebe, und nach einigen Monaten kannst du das Rhizom ernten. Brich nur so viel ab, wie du benötigst, damit die Pflanze weiterwächst.

Zwiebeln

Auch Zwiebeln können aus ihren Resten wachsen. Schneide das untere Ende mit den Wurzeln ab und setze es in eine Schale mit etwas Wasser, sodass die Wurzeln leicht bedeckt sind. Nach einigen Tagen beginnen grüne Triebe und neue Wurzeln zu wachsen. Pflanze den Abschnitt dann in Erde ein, damit die Zwiebel weiter wächst. Nach einigen Monaten kannst du die reife Zwiebel ernten.

Diese Gemüsesorten erfordern zwar etwas mehr Geduld, sind aber eine großartige Möglichkeit, um Küchenabfälle in langfristige Ernten zu verwandeln. Mit der richtigen Pflege sind die Ergebnisse jede Mühe wert!

Fazit: Regrowing ist nachhaltig und verhinderte Lebensmittel-Verschwendung

Regrowing ist mehr als nur eine clevere Methode, um Küchenreste zu nutzen – es ist ein Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Lebensweise. Du kannst Gemüse wiederverwenden, anstatt es wegzuwerfen, und dir so frische Zutaten direkt auf die Fensterbank oder in den Garten holen. Neben dem praktischen Nutzen macht es Spaß, den Pflanzen beim Wachsen zuzusehen und zu wissen, dass du aktiv etwas gegen Verschwendung tust. Ein kleines Experiment mit großen Vorteilen – und jeder neue Trieb ist ein Erfolg, den du genießen kannst.