Lorbeerkirsche

Kirschlorbeer und echter Lorbeer: Wo ist der Unterschied?

Wenn es darum geht, den Garten zu gestalten, stehen viele verschiedene Pflanzen zur Auswahl. Zwei Pflanzen, die manchmal miteinander verwechselt werden, sind Kirschlorbeer (auch Lorbeerkirsche genannt) und echter Lorbeer. Beide haben ihre eigenen Eigenschaften und Anwendungen, aber ihre Unterschiede sind entscheidend für die richtige Auswahl. In diesem Artikel wirst du erfahren, was Kirschlorbeer und echter Lorbeer ausmacht, und warum sich beide Pflanzen – trotz der sehr ähnlichen Namen und ähnlichen Blättern – in ihren Pflanzeigenschaften stark voneinander unterscheiden.

Was ist Kirschlorbeer?

Kirschlorbeer, auch als Prunus laurocerasus bekannt, ist eine beliebte immergrüne Pflanze, die häufig in Hecken verwendet wird. Mit seinen glänzenden, dunkelgrünen Blättern bietet der Kirschlorbeer das ganze Jahr über eine dichte, attraktive Sichtschutzmauer. Er wächst schnell und robust, was ihn zu einer bevorzugten Wahl für Gärtner macht, die schnell eine hohe Hecke als Sichtschutz haben möchten.

Unterschied Kirschlorbeer echter Lorbeer
Kirschlorbeer bildet schnell dichte Hecken, gilt aber als invasiv

Vorteile des Kirschlorbeers

  • Schnelles Wachstum: Diese Pflanze wächst relativ schnell und erreicht innerhalb weniger Jahre eine beachtliche Höhe und Dichte.
  • Viele Sorten: Es gibt zahlreiche Kirschlorbeer-Sorten, von denen einige schmal und mittelhoch sind, sodass sie als Heckenpflanzen kaum geschnitten werden müssen (z.B. Sorte „Genolia“), während andere sehr breite, ausladende und bis zu 6 m hohe Sträucher werden.
  • Immergrün: Kirschlorbeer behält seine Blätter das ganze Jahr über, was ihn ideal für Sichtschutzhecken macht.
  • Pflegeleicht: Einmal etabliert, benötigt Kirschlorbeer wenig Pflege. Regelmäßiges Beschneiden reicht aus, um ihn in Form zu halten.
  • Schattentolerant: Er kann sowohl in sonnigen als auch in schattigen Bereichen gut gedeihen.

Nachteile des Kirschlorbeers

  • Invasivität: Kirschlorbeer neigt dazu, invasiv zu werden. Er kann sich schnell ausbreiten und andere Pflanzen verdrängen, wenn er nicht kontrolliert wird. Vögel fressen die Beeren und verbreiten die Kerne weiträumig, sodass sich der Kirschlorbeer auch in Naturschutzgebieten und Wäldern ansiedelt, wo er einheimische, für unsere heimischen Wildtiere wichtige Pflanzen verdrängen kann. In der Schweiz wurde die Pflanze aus diesem Grund bereits verboten.
  • Giftigkeit: Alle Teile des Kirschlorbeers, insbesondere die Blätter und Samen, sind giftig und können bei Verschlucken gesundheitsschädlich sein.
  • Krankheitsanfällig: Er ist anfällig für bestimmte Pflanzenkrankheiten wie Mehltau und Blattfleckenkrankheit, die das Erscheinungsbild beeinträchtigen können.

Kirschlorbeer bietet viele Vorteile, insbesondere wenn du eine pflegeleichte und schnell wachsende Heckenpflanze suchst. Allerdings ist es wichtig, die möglichen Nachteile und die Notwendigkeit der Kontrolle seines Wachstums zu berücksichtigen.

Was ist echter Lorbeer?

Echter Lorbeer, auch bekannt als Laurus nobilis, ist eine immergrüne Pflanze, die häufig in der Küche verwendet wird. Seine aromatischen Blätter sind ein beliebtes Gewürz, das vielen Gerichten einen unverwechselbaren Geschmack verleiht. Echter Lorbeer wächst als Strauch oder kleiner Baum und kann in mediterranen Gärten eine ansprechende Ergänzung sein.

Echter Lorbeer Unterschied zum Kirschlorbeer
Echter Lorbeer kann als Gewürz verwendet werden, ist aber nur bedingt winterhart

Vorteile des echten Lorbeers

  • Küchengewürz: Die Blätter des echten Lorbeers sind ein unverzichtbares Gewürz in vielen Küchen weltweit.
  • Dekorativ: Mit seinen glänzenden, dunkelgrünen Blättern und der attraktiven Wuchsform ist er eine schöne Zierpflanze.
  • Duftend: Echter Lorbeer verströmt einen angenehmen Duft, der Gärten und Innenräume bereichert.

Nachteile des echten Lorbeers

  • Winterhärte: Echter Lorbeer ist nur bedingt winterhart. In kälteren Regionen muss er im Winter geschützt oder als Topfpflanze ins Haus geholt werden.
  • Langsames Wachstum: Im Vergleich zu Kirschlorbeer wächst echter Lorbeer langsamer, was seine Verwendung als Heckenpflanze weniger geeignet macht.
  • Platzbedarf: Als Strauch oder kleiner Baum benötigt er ausreichend Platz zum Wachsen und Entfalten.

Echter Lorbeer ist ideal für Gärtner, die Wert auf aromatische Pflanzen und eine mediterrane Atmosphäre legen. Allerdings ist er nicht die beste Wahl für diejenigen, die eine schnell wachsende Hecke suchen, da er langsamer wächst und winterlichen Schutz benötigt. In kühleren Regionen Deutschlands ist es generell nicht empfehlenswert, einen echten Lorbeer in den Garten auszupflanzen. Hier eignet sich ein Kübel besser.

Der Unterschied zwischen Kirschlorbeer und echtem Lorbeer

Kirschlorbeer (auch Lorbeerkirsche genannt) und echter Lorbeer werden oft verwechselt, was nicht zuletzt an ihren ähnlichen Namen und Blättern liegt. Der Kirschlorbeer, botanisch als Prunus laurocerasus bekannt, hat seinen Namen aufgrund der optischen Ähnlichkeit seiner Blätter mit denen des echten Lorbeers, Laurus nobilis, erhalten. Beide Pflanzen haben glänzende, dunkelgrüne Blätter, die für Verwirrung sorgen können.

Lorbeerkirsche mit Früchten
Die namensgebenden, kirschartigen (aber giftigen) Früchte des Kirschlorbeers

Ein wesentlicher Unterschied liegt in der Nutzung der Blätter. Während die Blätter des echten Lorbeers ein beliebtes Gewürz in der Küche sind, sind alle Teile des Kirschlorbeers giftig und daher nicht für den Verzehr geeignet. Zudem unterscheiden sich die beiden Pflanzen in ihrer Wachstumsrate und Winterhärte. Kirschlorbeer wächst schnell und ist gut winterhart, was ihn ideal für dichte, immergrüne Hecken macht. Echter Lorbeer hingegen wächst langsamer und ist nur bedingt winterhart, weshalb er in kälteren Regionen Schutz benötigt oder als Topfpflanze ins Haus geholt werden sollte.

In Bezug auf die Pflege benötigen beide Pflanzen relativ wenig Aufwand. Kirschlorbeer kann jedoch invasiv werden und ist anfällig für Krankheiten wie Mehltau und Blattfleckenkrankheit. Echter Lorbeer erfordert insbesondere im Winter mehr Aufmerksamkeit, ist aber insgesamt weniger problematisch in Bezug auf Krankheiten.

Die Wahl zwischen diesen beiden Pflanzen hängt stark von deinen Bedürfnissen ab. Wenn du eine schnell wachsende Hecke möchtest, die ganzjährig Sichtschutz bietet, ist Kirschlorbeer die bessere Wahl. Suchst du hingegen eine aromatische Pflanze für die Küche und hast genug Platz sowie ein mildes Klima, dann ist echter Lorbeer ideal. Die optische Ähnlichkeit und die irreführenden Namen führen oft zu Verwechslungen, doch die unterschiedlichen Eigenschaften und Anforderungen der beiden Pflanzen sind entscheidend für die richtige Auswahl im Garten.

Unterschied Kirschlorbeer und echter Lorbeer: Mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten

Kurz zusammengefasst kann man also sagen: Kirschlorbeer und echter Lorbeer bieten jeweils einzigartige Vorteile für den Garten, doch ihre Unterschiede sind entscheidend für die richtige Auswahl. Während Kirschlorbeer sich ideal für schnell wachsende, dichte Hecken eignet, punktet echter Lorbeer mit seiner kulinarischen Nutzung und dekorativen Optik. Die richtige Wahl hängt von deinen spezifischen Gartenbedürfnissen und -vorlieben ab.

Um zu verhindern, dass Kirschlorbeer sich unkontrolliert in der Natur ausbreitet, sollte man mit diesem Wissen eher auf eine Kirschlorbeerhecke verzichten. Ideale Alternativen sind einheimische Sträucher wie die Berberitze oder Felsenbirne, Liguster oder auch Hecken aus Buche oder Hainbuche. Diese bieten zugleich auch wichtige Nahrung für Insekten und Schmetterlingsraupen.