Heckenpflanzen als Sichtschutz sind eine tolle, ökologisch wertvolle Alternative zu einem Sichtschutzzaun oder Sichtschutzwänden. Denn sie bieten nicht nur natürlichen Schutz vor unerwünschten Blicken, sondern sind auch eine attraktive Ergänzung für jeden Garten.
Hier erfährst du, welche Heckenpflanzen sich besonders gut für einen optimalen Sichtschutz eignen und worauf du bei der Auswahl achten solltest. Außerdem geben wir dir Tipps zur Pflege und Gestaltung deiner Hecken. Lass dich inspirieren und entdecke die Vorteile einer Hecke als Sichtschutz für deinen Außenbereich.
Warum Heckenpflanzen als Sichtschutz?
Warum Heckenpflanzen als Sichtschutz? Ganz einfach: Eine Hecke bietet nicht nur eine attraktive Optik, sondern auch den perfekten Schutz vor unerwünschten Blicken und Geräuschen. Im Gegensatz zu einem Zaun oder einer Mauer fügt sich eine Hecke harmonisch in das natürliche Umfeld ein und schafft so eine angenehme Atmosphäre im Garten oder auf der Terrasse.
Zudem bieten viele Heckengewächse auch einen zusätzlichen Nutzen, wie zum Beispiel die Möglichkeit, etwas für Insekten und Vögel im Garten zu tun. Wer also auf der Suche nach einem natürlichen Sichtschutz ist, sollte definitiv die Möglichkeiten von Heckenpflanzen in Betracht ziehen. In diesem Artikel zeigen wir dir die besten Pflanzen für einen optimalen Sichtschutz und geben Tipps zur Wahl der richtigen Pflanze sowie zur Pflege und Gestaltung deiner eigenen Hecke.
Tipps: diese Kriterien sind wichtig bei der Auswahl passender Heckenpflanzen
- Höhe und Breite der Hecke (Schnittverträglichkeit): Ein Sichtschutz sollte meist mindestens zwei Meter hoch werden. Einige Heckenpflanzen können bei dieser Höhe sehr schmal gehalten werden. Andere haben mehr Platzbedarf und sind nur schön grün und dicht, wenn man ihnen etwas mehr Breite zugesteht.
- Winterhärte: Vor allem, wenn du in einer sehr kalten Region lebst, solltest du darauf achten, dass nicht alle Heckenpflanzen gleich gut winterhart sind. Viele einheimische Heckenpflanzen kommen aber auch mit extremem Frost gut klar. Immergrüne Hecken sind generell frostempfindlicher.
- Giftige Heckenpflanzen: Leben Kleinkinder im Haushalt, kann es sinnvoll sein, auf Hecken mit stark giftigen, aber appetitlich aussehenden Beeren zu verzichten. Dazu gehören beispielsweise Eibe und Pfaffenhütchen.
- Dichter Sichtschutz: Damit die Hecke ein guter Sichtschutz wird, wähle Pflanzen aus, die sich gut verzweigen und dicht belaubt sind, sodass man selbst bei schmalem Heckenschnitt nicht durchsehen kann.
- Immergrün oder sommergrün: Immergrüne Heckenpflanzen bieten auch im Winter einen Sichtschutz, während sommergrüne Hecken im Winter kahl und dadurch durchsichtiger sind. Einen Mittelweg stellen Pflanzen wie die Rotbuche dar, bei der das Herbstlaub an der Pflanze hängen bleibt, oder der Liguster Atrovirens, der seine Blätter in milderen Wintern erst kurz vor dem Neuaustrieb im Frühling abwirft.
- Insekten- und vogelfreundlich: Mit einer Hecke kannst du zugleich auch etwas für unsere Insekten und Wildvögel tun. Ideal sind Hecken, deren Blätter als Futter für Raupen bedrohter Schmetterlinge dienen, die wildbienenfreundliche Blüten haben oder die Beeren oder Hagebutten haben, die Vögel gerne verspeisen. Auch dornige Hecken aus Wildrose, Zaunrose, Weißdorn oder Berberitze haben einen Vorteil, denn dort können Vögel sicher und vor Fressfeinden geschützt nisten (Vogelschutzgehölze).
Die 7 besten Heckenpflanzen als Sichtschutz
Wenn es um Sichtschutz geht, sind Heckenpflanzen eine hervorragende Wahl. Sie bieten nicht nur Privatsphäre und Schutz vor neugierigen Blicken, sondern auch einen natürlichen Charme für jeden Garten. Doch welche Heckenpflanzen eignen sich am besten für einen optimalen Sichtschutz? Wir stellen dir hier sieben geeignete Pflanzen vor.
1) Schwarzgrüner Liguster (Ligustrum vulgare) ‚Atrovirens‘
Vorteile: Liguster wird bis 3 m hoch und bleibt in milden Wintern grün und blickdicht. Er lässt sich sehr gut schneiden, ist insektenfreundlich und Vögel fressen gerne die Beeren.
Nachteile: In strengen Wintern kann auch die wintergrüne Sorte ‚Atrovirens‘ ihre Blätter abwerfen. Außerdem sind Blätter und Beeren leicht giftig.
2) Glanzmispel (Photinia fraseri)
Vorteile: Immergrün und sehr blickdicht. Viele attraktive Sorten, zum Teil mit leuchtend rotem Austrieb (‚Red Robin‘). Wächst schnell und problemlos auf allen Böden.
Nachteile: Wenig insektenfreundlich. Den starken Geruch der Blüten finden viele Menschen unangenehm. Außerdem ist die Glanzmispel empfindlich gegen Kälte und Wind und hat leicht giftige Beeren.
3) Feldahorn (Acer campestre)
Vorteile: Sehr gut schnittverträglich und kann zu einer sehr hohen Hecke gezogen werden. Sehr wertvolle Futterpflanze für viele Schmetterlingsraupen. Außerdem ist der Feldahorn sehr gut winterhart, pflegeleicht und toleriert auch längere Trockenheit.
Nachteil: Feldahorn ist im Winter kahl. Ein regelmäßiger Rückschnitt ist sehr wichtig, damit die Hecke nicht ausufert.
4) Rotbuche und Blutbuche (Fagus sylvatica)
Vorteile: Bei der Rotbuche bleibt das welke Laub über Winter an der Pflanze, sodass die Hecke immer noch einen gewissen Sichtschutz bietet. Eine Buchenhecke wächst auch im Schatten noch gut und lässt sich sehr gut zu einem hohen Sichtschutz formen. Verschiedene Sorten mit rotem Laub sind erhältlich („Blutbuche“).
Nachteile: Regelmäßiger Schnitt nötig und keine extrem schmale Hecke möglich, da Buchen mit den Jahren zunehmend dicke Äste bekommen.
5) Hainbuche (Carpinus betulus)
Vorteile: Einheimischer Laubbaum, der sehr winterhart ist und sich sehr gut als Hecke schneiden lässt. Die Hainbuche ist im Gegensatz zur Rotbuche keine echte Buche, sondern ein Birkengewächs, das sich auch für Lehmboden und feuchte Böden eignet.
Nachteile: Im Winter kahl, allerdings bleibt das bunte Herbstlaub länger an der Pflanze. Regelmäßiger Schnitt und eine gewisse Breite der Hecke nötig, damit die Hecke auch im Alter in Form und ein guter Sichtschutz bleibt.
6) Eibe (Taxus baccata)
Vorteile: Die Eibe ist immergrün und außerdem ein sehr guter, dunkelgrüner Sichtschutz. Sehr gut formbar, schnittverträglich und sehr gut winterhart. Die Früchte sind bei Vögeln beliebt. Verschiedene Sorten mit unterschiedlichen Wachstumsformen und helleren Nadeln erhältlich.
Nachteile: In allen Teilen stark giftig, mit giftigen, roten Früchten.
7) Gartenbambus / Schirmbambus (Fargesia rufa)
Vorteile: Bildet im Gegensatz zu anderen Bambus-Arten keine Ausläufer. Wächst bis 2,5 m hoch, aufrecht, blickdicht und muss nur dann geschnitten werden, wenn er zu groß wird. Dadurch ist er sehr pflegeleicht.
Nachteile: Ökologisch weder für Insekten noch Vögel wertvoll. Nur für mildere Lagen (begrenzte Winterhärte). Toleriert Trockenheit schlecht, muss im Sommer also gegossen werden.
Nicht (mehr) empfehlenswert: Kirschlorbeer, Thuja und Buchsbaum
Vielleicht ist dir aufgefallen, dass einige bekannte Heckenpflanzen bei den Empfehlungen fehlen. Hier kommt die Erklärung dafür:
Thuja leidet zunehmend unter dem Klimawandel und benötigt viel Wasser, sodass die Pflanzen in heißen Sommern und milden Wintern Schaden nehmen, gelb werden oder ganz absterben können. Zudem bieten Thujahecken nur wenig ökologischen Nutzen.
Buchsbaum ist eine einheimische Heckenpflanze, die sich perfekt in alle möglichen Formen schneiden lässt, auch zum hohen, schmalen Sichtschutz. Allerdings wird der Buchsbaum in vielen Regionen immer stärker vom Buchsbaumzünsler befallen, sodass nicht wenige Gartenbesitzer die Hecken nach und nach entfernen mussten. Das solltest du bei Neupflanzungen beachten.
Kirschlorbeer gilt als invasiv. Vögel fressen die Beeren und verbreiten die Pflanzen an Stellen, an denen sie zunehmend einheimische, für Insekten wichtige Pflanzen verdrängen. Darum empfehlen Organisationen wie der NABU, keinen Kirschlorbeer mehr zu pflanzen. In vielen Kleingartenanlagen sind Neupflanzungen von Kirschlorbeer bereits verboten.
Heckenpflanzen als Sichtschutz – Tipps zur Pflege der Hecke
Um deine Heckenpflanzen optimal zu pflegen und somit eine lange Lebensdauer und einen dichten Sichtschutz zu gewährleisten, solltest du einige wichtige Punkte beachten. Zunächst ist es wichtig, die Pflanzen bei längerer Trockenheit zu gießen und vor allem in den ersten Jahren nach dem Einpflanzen ausreichend mit Wasser zu versorgen.
Auch das Düngen der Pflanzen kann dazu beitragen, dass sie gesund wachsen und sich gut entwickeln. Hierbei sollte jedoch darauf geachtet werden, dass nicht überdüngt wird, da dies schädlich für die Pflanzen sein kann. Gut eignen sich Kompost und Hornspäne oder ein spezieller Heckendünger.
Ein weiterer wichtiger Faktor bei der Pflege von Heckenpflanzen ist das regelmäßige Schneiden. Durch das Schneiden können die Pflanzen in Form gehalten werden und auch ein dichterer Wuchs gefördert werden. Für einen dichten Sichtschutz ist der Heckenschnitt oft maßgeblich wichtig. Hierbei sollten jedoch je nach Pflanzensorte unterschiedliche Schnittzeiten berücksichtigt werden, um die Gesundheit der Pflanze nicht zu beeinträchtigen.
Auch das Entfernen von abgestorbenen oder kranken Ästen sowie Unkraut im Wurzelbereich gehört zur regulären Pflege einer Hecke dazu. Durch diese Maßnahmen kann verhindert werden, dass Krankheiten oder Schädlinge sich ausbreiten und somit die Gesamtgesundheit der Hecke beeinträchtigen.