Bist du auf der Suche nach einer besonderen Bereicherung für deinen Garten? Die Echte Felsenbirne (Gewöhnliche Felsenbirne, Amelanchier ovalis) könnte die Antwort sein: Sie ist insektenfreundlich, liefert leckere Früchte und ist zudem ein dekorativer Zierstrauch. Entdecke in diesem Blog alles über den heimischen Wildobst-Strauch mit seinen leckeren Beeren. Von der Pflanzung und Pflege bis hin zu zur Verwendung der Früchte – hier erfährst du alles, was du wissen musst, um die Vielfalt der Felsenbirne in deinem Garten zu genießen.
Die echte Felsenbirne (Amelanchier ovalis): Beschreibung
Die Echte Felsenbirne, Gewöhnliche Felsenbirne oder Gemeine Felsenbirne, botanisch Amelanchier ovalis, ist ein einheimische Rosengewächs. Sie wächst in der Regel als 2,5 bis 3 Meter hoher Strauch. Bei optimalen Wachstumsbedingungen können manche Exemplare bis zu 4 Meter hoch und breit werden.
Mit Birnen haben die Felsenbirnen übrigens wenig gemeinsam (vom Namen abgesehen). Die Gewöhnliche Felsenbirne ist dafür eng mit anderem Wildobst wie der Apfelbeere (Aronia) und mit den Mehlbeeren der Gattung Sorbus (Speierling, Elsbeere, Vogelbeere) verwandt.
Im Frühling zieren sie zahlreiche, weiße Blüten, die in Trauben angeordnet sind. Danach bilden sich blau-violette, kleine Apfelfrüchte, die durch ihre kleine Größe eher an Blaubeeren oder Heidelbeeren erinnern.
Die Felsenbirne ist eine gute Bienenweide und ein hervorragendes Vogelnährgehölz, denn die leckeren Früchte sind auch bei Vögeln, vor allem Amseln und Stare, überaus beliebt. Zudem ist die Gewöhnliche Felsenbirne ein guter Bodenfestiger, der sich für fast alle Böden gut eignet.
Auch als Blickschutz lässt sich der Strauch gut nutzen. Allerdings wächst sie langsam und gewinnt pro Jahr meist nur zwischen 20 und 30 cm an Höhe.
Echte Felsenbirne oder Kupfer-Felsenbirne pflanzen?
Diese Fragen hören wir im Gartenbereich sehr oft, denn die Kupferfelsenbirne ist ein überaus beliebter Strauch, der sich auch gut für Hecken eignet. Dafür ist die heimische Gewöhnliche Felsenbirne etwas kleiner, hat mehr Nutzen für spezialisierte Insekten und ist die erste Wahl für Naturgärten.
Hier eine kurze Übersicht über die Unterschiede zwischen beiden Felsenbirnen-Arten (Quelle für den Nutzen für Insekten und Vögel: naturadb).
Echte Felsenbirne (Gewöhnliche Felsenbirne)
- Lateinischer Name: Amelanchier ovalis
- Einheimisches Gewächs und alte Wildobst-Art
- Größe: bis zu drei (maximal vier) Meter hoch und breit
- Früchte: essbar, kleinere Früchte und geringerer Ertrag als spezielle Kultursorten anderer Felsenbirnenarten (z.B. Amelanchier lamarckii ‚Prince William‘, Amelanchier alnifolia ‚Saskatoon Berry‘)
- Nutzen für Insekten und Vögel: Die Echte Felsenbirne bietet Nahrung für 38 Wildbienen-Arten, 1 Schmetterling, 7 Raupen (davon kommen 2 ausschließlich auf der Echten Felsenbirne vor), 1 Schwebfliege, 1 Käfer, 21 Vogelarten
Kupfer-Felsenbirne
- Lateinischer Name: Amelanchier lamarckii
- Nicht einheimisch (stammt aus Nordamerika)
- Größe: Bis zu 6 m hoch und breit
- Früchte: essbar („Korinthenbaum“), zum Verzehr wird häufig die ertragreiche Sorte ‚Prince William‘ angepflanzt
- Nutzen für Insekten und Vögel: Als nicht-heimische Art etwas weniger Nutzen für Insekten, aber immerhin Nahrungsquelle für 30 Wildbienen-Arten und Vögel
So kannst du die Gewöhnliche Felsenbirne im Garten einsetzen
Felsenbirnen lassen sich im Garten vielfältig einsetzen.
- Felsenbirne als kleinkronige Bäume: Die Felsenbirne lässt sich durch einen entsprechenden Schnitt zu einem kleinen Bäumchen (mit rund 3 m Höhe) heranziehen.
- Felsenbirne als Strauch: Mehrstämmige Felsenbirnen wirken sehr dekorativ, wenn man sie einfach wachsen lässt, sodass sie zu einem lockeren, attraktiven Strauch heranwachsen. Die Verzweigung lässt sich durch einen Schnitt im jungen Alter anregen.
- Felsenbirne als Hochstamm: Mit etwas Geschick kann man einstämmige Felsenbirnen auch als Hochstamm ziehen.
- Felsenbirne als Hecke: Verschiedene Arten der Felsenbirne eignen sich gut als Hecke. Auch die Gewöhnliche Felsenbirne lässt sich gut beschneiden und in Form bringen. Allerdings bilden stärker beschnittene Felsenbirnen kaum Blüten und Früchte.
Gewöhnliche Felsenbirne: Aussehen und Ernte der Früchte
Die kleinen Früchte der Felsenbirne ähneln Blaubeeren oder Heidelbeeren. Ähnlich wie diese, enthalten sie auch viele Vitamine und Antioxidantien. Während man bei den Nachbarn der Heidelbeeren jedoch sorgfältig auswählen muss, da Heidelbeeren sauren Boden brauchen, lassen sich Felsenbirnen fast überall anpflanzen.
Die Früchte reifen ab Ende Juni bis Ende Juli, je nach Witterung. Da sie nicht alle gleichzeitig reifen, zupft man am besten regelmäßig die reifen Felsenbirnen ab.
Mit der Ernte solltest du warten, bis die Beeren dunkel, violett oder fast schwarz aussehen. Dann schmecken sie süß und sehr aromatisch, sodass man sie direkt vom Strauch frisch essen, ins Müsli gegen oder Smoothies zusetzen kann.
Auch als Ergänzung für gemischte Beerenmarmeladen schmecken Felsenbirnen sehr gut.
Standort und Bodenansprüche der Felsenbirne
Die Gewöhnliche Felsenbirne bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Platz im Garten und einen humosen, durchlässigen Boden. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden, um Wurzelfäule vorzubeugen.
Zudem ist eine Bewässerung in sehr heißen und trockenen Phasen wichtig, um eine gute Fruchtbildung zu gewährleisten. Durch die Berücksichtigung dieser Standort- und Bodenansprüche kannst du sicherstellen, dass deine Felsenbirne gesund und vital wächst und dir eine reiche Ernte an aromatischen Beeren beschert.
Pflanzung und Pflege der Felsenbirne im eigenen Garten
Achte darauf, genügend Platz für den Strauch einzuplanen, da die Felsenbirne gerne etwas ausladend wächst und auch am schönsten aussieht und am meisten Früchte bildet, wenn sie sich frei entfalten kann. Nach dem Einpflanzen benötigt die Pflanze regelmäßige Wassergaben, besonders während trockener Perioden. Zudem ist eine gelegentliche Düngung im Frühjahr von Vorteil, um das Wachstum und die Fruchtbildung zu fördern.
Schneide bei größeren Sträuchern regelmäßig verholzte Triebe heraus, um Platz für neue zu schaffen und die Vitalität des Strauchs zu erhalten. Mit etwas Aufmerksamkeit und Pflege wird deine Felsenbirne im Garten prächtig gedeihen und dir jedes Jahr köstliche Beeren bescheren.
Natürlicher Schutz vor Schädlingen und Krankheiten bei der Echten Felsenbirne
Die Felsenbirne ist nicht nur ein köstlicher Wildobst-Strauch, sondern auch relativ pflegeleicht und widerstandsfähig gegenüber Schädlingen und Krankheiten. Ein natürlicher Schutzmechanismus der Pflanze liegt in ihren Inhaltsstoffen, die für viele Schädlinge unattraktiv sind.
Zudem können bestimmte Nützlinge, wie Marienkäfer oder Schlupfwespen, dazu beitragen, Schädlinge in Schach zu halten. Deren Vielfalt wird durch einheimische Arten wie die Gewöhnliche Felsenbirne (Amelanchier ovalis) begünstigt. Eine regelmäßige Kontrolle der Pflanze auf mögliche Anzeichen von Krankheiten oder Parasiten ist dennoch ratsam, um frühzeitig eingreifen zu können.
Durch eine gute Pflege und den passenden Standort kannst du deine Felsenbirne stärken und ihr so dabei helfen, gesund und vital zu bleiben. Somit kannst du sicher sein, dass deine Felsenbirnensträucher lange Zeit Freude bereiten und reichlich Früchte tragen werden.
Vermehrung der Gewöhnlichen Felsenbirne
Wenn du die Vielfalt der Echten Felsenbirne in deinem Garten weiterverbreiten möchtest, ist das ganz einfach möglich. Eine Möglichkeit ist die Vermehrung von Amelanchier ovalis durch Stecklinge im Frühjahr oder Herbst. Dafür schneidest du gesunde Triebspitzen ab, entfernst die unteren Blätter und setzt sie in feuchte Erde.
Eine andere Methode ist die Aussaat von Felsenbirnensamen (die sich in den Früchten befinden) im Herbst, die dann im Frühjahr keimen.
Fazit: Die Gewöhnliche Felsenbirne bereichert jeden Garten
Die Gewöhnliche Felsenbirne ist nicht nur ein einheimischer Strauch, der einen großen Nutzen für unsere Tierwelt hat, sondern sieht zugleich noch wunderschön aus und liefert auch noch leckere und gesunde Früchte. Darum gehört sie für uns zu einer der empfehlenswertesten Arten für einen Wildobst-Garten oder Naturgarten.
Hast du Lust auf weitere, insektenfreundliche und essbare Gehölze im Garten? Dann lies dir auch unseren Artikel über die Gemeine Berberitze (Berberis vulgaris) durch.